Das Geheimnis der Urmenschen


Tatsachen und Weltanschauungen im Unterricht

Evolution in der Grundschule – und ein kleiner Stolperstein auf dem Weg dahin

Von Timo Roller

In den Grundschulen soll Evolutionsunterricht eingeführt werden. »Die Evolutionslehre bildet das Fundament des modernen Weltbildes. Wir dürfen sie unseren Kindern nicht vorenthalten.« Dieser Ansicht ist eine kleine, aber sehr effizient arbeitende und einflussreiche Interessengruppe von Evolutionsbiologen und Pädagogen. Sie haben das Projekt »Evokids« gestartet und namhafte Mitstreiter gewonnen.

Normalerweise lernen Kinder in der Grundschule Grundlegendes: lesen, schreiben, rechnen – und einige wichtige Sachthemen. Themen wie diese: Tier- und Pflanzenarten, Heimatgeschichte, Erdkunde, Experimente, Abläufe in Natur und Umwelt. Einfach zu verstehende und leicht zugängliche Dinge des Lebens, der Umwelt und des Alltags.

Nun soll es die Evolutionslehre werden mit ihrer »fundamentalen Bedeutung«. Warum nicht Grundfragen der Philosophie oder Atomphysik? Reicht es nicht aus, Evolution in höheren Jahrgangsstufen aufzugreifen? »Nein! Denn die Evolutionsbiologie ist das Rückgrat aller Wissenschaften, die sich mit dem Leben beschäftigen – allen voran der Biologie.«

Gut, es gibt da auch den Religionsunterricht. Dort könnten »Schöpfungsmythen behandelt werden, die ohne Vorwissen zur Evolution leicht fehlgedeutet werden können«, so der Konzept-Flyer von Evokids. Damit die biblischen Geschichten auf keinen Fall allzu wörtlich verstanden werden, muss man ihnen natürlich so früh wie möglich die »Tatsache Evolution« entgegensetzen! Im online verfügbaren (www.evokids.de) Lehrbuch steht gar, es könnten »kreationistischen Fehlvorstellungen Tür und Tor geöffnet« werden, »die später kaum noch korrigiert werden können«. In Anbetracht der Dauerpräsenz evolutionistischen Gedankenguts in Medien, Wissenschaft und Schule eine sehr kleinmütige Befürchtung.

Sieben- bis Zehnjährige sollen sich nun also intensiv mit Evolution beschäftigen. Die Evokids-Leute geben selber zu, dass das Thema mitunter auch für Lehrer schwierig sei. »Die Evolutionstheorie, also die Erklärung evolutionärer Veränderung, ist sehr komplex und erfordert abstraktes Denken.« Ein erhebliches pädagogisches Problem – aber trotzdem müsse es sein.

Ungelöste Fragen

Würde die Vermittlung des Evolutionsmodell vollständig und nachvollziehbar auf Fakten aufbauen und wäre Evolution tatsächlich als Tatsache belegbar, könnte man das Ansinnen des Evokids-Projekts durchaus begrüßen. Doch das Lehrbuch vermittelt viele unbewiesene und auch unter Fachleuten umstrittene Inhalte.

So heißt es beispielsweise bei der Entstehung des Lebens: »Die spontane Bildung von Zellen aus unbelebter Materie ist ein komplexes Thema. Manche Aspekte können Kindern […] nur schwer vermittelt werden.« Es wird auch zugegeben: »Restlos aufgeklärt ist diese Frage im Jahre 2015 noch nicht.« – Diese Formulierungen sind allerdings eine maßlose Irreführung: Gerade die Bildung erster Zellen aus unbelebter Materie gehört zu den größten Probleme überhaupt, denn sie ist ungeklärt. Zu weit ist der Weg von zufällig entstandenen Molekülketten bis zum Aufbau einer Zelle, die sich selbstständig fortpflanzen kann. Selbst namhafte Evolutionsforscher halten die spontane Entstehung von DNA für »extrem unwahrscheinlich«.

Die von Wissenschaftlern ersehnten, aber in den seltensten Fällen je gefundenen Zwischenformen werden herbeikonstruiert. So soll der als »laufender Wal« bezeichnete Ambulocetus ein Bindeglied gewesen sein zwischen an Land und im Wasser lebenden Säugetieren. Inzwischen hat sich allerdings anhand der Fossilien herausgestellt, dass er sich aus anatomischen Gründen wohl doch nicht an Land bewegen konnte. Somit bleibt er eine ganz eigene Art. Die übergroße Herausforderung im Evokids-Buch bleibt daher bestehen: Man muss »schon etwas genauer hinschauen, um die Verwandtschaft von Walen und Flusspferden zu erkennen.« – Da ist sicher eine zutiefst weltanschaulich geprägte, vielleicht sogar meditative Bildbetrachtung notwendig.

Die sehr nahe Verwandtschaft, ja gar Ununterscheidbarkeit von Menschen und Affen (»… dass heute nicht mehr zwischen den Menschen und den (anderen) Menschenaffen unterschieden wird«) wird mit einem gemeinsamen Vorfahr begründet, der vor 6 Millionen Jahren gelebt haben soll. In Wirklichkeit wurden alle Kandidaten dieser angeblich gemeinsamen Ur-Ur-Ur -…-Großeltern von der Forschung aufgegeben oder sind zumindest höchst umstritten. Daher wird dieser Vorfahr im Lehrbuch zwar abgebildet, aber nicht als konkrete Art definiert. Um den Kindern eindrücklich zu vermitteln, dass wir Menschen nur weiterentwickelte Affen seien, kann dann im Unterricht das Spiel »Mach dich zum Affen!« zelebriert werden.

Der Glaube an die Evolution

Ich denke, das Evolution-in-der-Grundschule-Projekt hat eher weltanschauliche Hintergründe. Gefördert werden sollen offenbar vor allem der Atheismus und das religionskritische Denken. Michael Schmidt-Salomon, Mitgründer und Autor maßgeblicher Evokids-Publikationen, ist seit langem streitbarer Kämpfer gegen alles Religiöse. In seinem Kinderbuch »Wo bitte geht‘s zu Gott? fragte das kleine Ferkel« zieht er über den christlichen, jüdischen und muslimischen Glauben her. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat gefordert, das Buch als jugendgefährdend zu indizieren. »Die Besonderheiten jeder Religion werden der Lächerlichkeit preisgegeben«, heißt es im Antrag. Ein weiteres Buch mit dem Titel »Susi Neunmalklug« setzt sich auf sehr polemische – aber doch auch eher peinliche – Weise mit der biblischen Schöpfungsgeschichte auseinander. Der angeblichen »Tatsache Evolution« wird ein rückständiges und naives Bild von Religion gegenübergestellt. Das Evokids-Projekt gibt sich in dieser Hinsicht immerhin moderater.

Ist Evolutionslehre in der Grundschule vernünftig? Ich denke, schon aus weltanschaulich neutralen Gründen nicht. Denn an Naturwissenschaften müssen Kinder anders herangeführt werden: Durch Experimente, durch Beobachtungen in der Natur, durch die Erklärung von Zusammenhängen. Freude an der Wissenschaft erlernt man dadurch, dass man sie selber altersgemäß betreibt, nicht durch die Indoktrination mit einem hochkomplexen Theorie-Gebilde.

Das Vorgehen der Evolutions-Lobbyisten erinnert mich an ein anderes Themenfeld, das Einzug in die Bildungspläne gefunden hat: Die Genderideologie und die »Sexualität der Vielfalt«. Durch ein vorgeblich positives, moralisches Anliegen – dort Toleranz und Vielfalt, hier Freude an der Wissenschaft – gelingt es, Verantwortungsträger zu überzeugen und mit ins Boot zu holen. Gegen ein vermeintliches Feindbild – dort die Ewiggestrigen, hier die wissenschaftsfeindlichen Kreationisten – stellt man seine Sache als edlen Kampf für das Gute und Richtige dar. Und immunisiert Verantwortliche und Lehrer zugleich vor sachbezogenen Debatten und guten Argumenten der Gegenseite.

Abschottung gegen Kritik?

So gibt Thomas Waschke im Sonderheft »Sachunterricht Weltwissen« des Westermann-Verlags »Tipps für den Umgang mit evolutionskritischen Eltern«. Er stellt fest, »dass die Mehrzahl der organisierten Christen in Frieden mit dem Evolutionsgedanken lebt.« Eher selten seien in Deutschland Eltern, die die Inhalte der Bibel wörtlich verstünden. »Eine inhaltliche Diskussion mit solchen fundamentalistischen Eltern sollte vermieden werden.«

Lehrer werden also in dem Glauben bestärkt, »dass hier unstrittige naturwissenschaftliche Tatbestände behandelt werden«. Evolution als Tatsache, Diskussion unnötig. So impft man Lehrer gegen – auch sachliche – Kritik. Das genannte Unterrichtsheft ist komplett von den Evokids-Strategen der Uni Gießen gestaltet. Alles aus einer Hand, ohne Gegenstimmen und andere Meinungen.

Ein kleiner Stolperstein

Es war eine besondere Fügung, dass die Anzeigenabteilung des Westermann-Verlags auf unser Buch »Das Geheimnis der Urmenschen« gestoßen ist und uns angefragt hat, in eben diesem Heft eine Werbeanzeige zu schalten. Zunächst waren wir etwas verwundert über diese Anfrage, haben dann aber doch die Gelegenheit genutzt – nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern quasi als Experiment: Würde es tatsächlich ein Inserat für ein evolutionskritisches Buch in einem Heft für Grundschulunterricht geben? Wir haben immer offen kommuniziert, dass unser Buch »auf unterhaltsame, sachliche und undogmatische Weise das Spannngsfeld zwischen Wissenschaft und Bibel« beleuchtet. Schließlich ist auf Seite 15 die halbseitige Anzeige erschienen. Vielleicht ein kleiner Stolperstein auf dem Weg der Evolution-als-Tatsache-Propaganda für die Grundschule?

Wir wollen niemandem unseren Glauben aufzwingen, schicken aber doch mit unserem Buch eine alternative Sichtweise auf wichtige Ursprungsfragen ins Rennen. Eingebettet in eine Geschichte mit dem Drachenprofessor Prof. Dr. Facto bringen wir zahlreiche Fakten, die helfen können, das Geheimnis der Urmenschen zu verstehen: Wenn wir auf die Geschichte der Menschheit blicken, erkennen wir keine Höherentwicklung, keine Evolution! Der Mensch war von Beginn an klug, begabt, kreativ – ein wunderbares Geschöpf Gottes.

Evolutionsunterricht soll die Köpfe unserer Kinder schon in der Grundschulzeit gegen angeblich wissenschaftsfeindliche Glaubensüberzeugungen impfen. Noch mehr als bisher soll ihnen ein naturalistisches Weltbild eingetrichtert werden, in dem ein Schöpfer überflüssig ist. Mit unserem Buch halten wir dagegen. Meine Co-Autorin und ich beschäftigen uns seit Jahrzehnten mit verschiedenen wissenschaftlichen Fachgebieten und haben viele Argumente pro und kontra Evolution gehört und gelesen. Die Fakten sprechen für Gott und nicht für eine endlose Kette von Zufällen, an deren Ende der Mensch steht. Das Leben ist von Gott erschaffen und die Ergebnisse der Forschung bekräftigen dies.

Einst hatten gläubige Forscher nicht die Angst, dass neue Erkenntnisse ihre Glaubensüberzeugungen widerlegen könnten. Sie waren überzeugt: Die wissenschaftliche Wahrheit kann eigentlich nur die biblische Wahrheit unterstützen, die geschaffene Welt kann nicht ihren Schöpfer widerlegen. Eine Zuversicht, die man sich in der heutigen Zeit unter uns Christen wieder wünschen würde!

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Kontakt

MORIJA gemeinnützige GmbH
Im Flöschle 42
72218 Wildberg
P: 07054 2488
E: drachenprofessor@morija.de

Das Buch

Das Buch kann zum Preis von 5,95 € bestellt werden. Sie erhalten es in jeder Buchhandlung und bei den gängigen Versandhändlern. Auf Anfrage können Sie 10 Exemplare für 44,95 € bekommen. Eine Version in ungarischer Sprache ist ebenfalls erschienen.

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Leseprobe

Auf 33 Seiten stellen wir Ihnen das Buch vor. Lesen Sie das Einleitungskapitel, um die Charaktere kennenzulernen. Dazu gibt es das Kapitel »Ötzi in Bedrängnis« mit einer Zeitreise in die Vergangenheit und den Fragen, die sich daraus ergeben. Lernen Sie auch die Autoren näher kennen.

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