16./17. Februar 2001
Die bundesweite Bedeutung der Aktion »neu anfangen« wurde bei der Infotagung über das Projekt deutlich, die am 16. und 17.Februar in der katholischen Kirche in Wildberg stattfand. Neben einzelnen Interessenten aus Württemberg waren unter anderem Delegationen aus Gera (Thüringen) und Bad Gandersheim (Niedersachsen) angereist, die sich über die konkrete Durchführung des Projektes vor Ort kundig machen wollten.
Am Freitagnachmittag wurde zuerst über die Vorgeschichte der Aktion berichtet: Diakon Hans Zinnow (Berlin), Bundesgeschäftsführer für »neu anfangen«, führte in den gesamtdeutschen Horizont ein: Das Projekt wurde einschließlich Nagoldtal schon 32 Mal durchgeführt. Er verwies gleichzeitig auf das wachsende internationale Interesse an »neu anfangen«, das sich in Informationsanfragen aus Prag (Tschechische Republik) oder Buenos Aires (Argentinien) ebenso zeige wie in der Teilnahme eines ungarischen Gaststudenten an der Infotagung in Wildberg. Diakon Wolfgang Fuchs (Amt für missionarische Dienste, Stuttgart) erläuterte die Entwicklung der Aktion in Württemberg, die jeweils von einzelnen Regionen durchgeführt wird.
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Helge Reibold stellt den Gästen (rechts im Bild ein Ehepaar aus Bad Gandersheim) die Aktion »neu anfangen« in der Region Oberes Nagoldtal vor.
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Pfr. z.A. Helge Reibold, Projektkoordinator in der Region Oberes Nagoldtal, stellte schließlich den Weg zur hiesigen Aktion sowie deren Dimension und Struktur dar.
Am Freitagabend besuchten die Tagungsgäste die Telefonzentrale im Evang. Gemeindehaus Wildberg und gewannen so einen direkten, motivierenden Eindruck vom Ablauf des Projektes.
Am Samstagmorgen stellten die einzelnen Arbeitsausschüsse, welche die Aktion vorbereitet hatten, in kurzen Beiträgen den Gästen ihre Arbeit vor. In der Aussprache wurden die verschiedenen Ausgangbedingungen der vertretenen Regionen deutlich.
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Rechts im Bild: Diakon Hans Zinnow (Berlin), Bundesgeschäftsführer für »neu anfangen«.
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Die Mitchristen in Gera wollen ab September die Aktion »neu anfangen« durchführen. Ihre Stadt ist durch Wegzüge infolge von Arbeitslosigkeit seit der Wende von 140.000 auf 100.000 Einwohner geschrumpft. Auch etliche tragende Mitarbeiter der dortigen Aktion gingen durch Wegzug verloren, was für das Projekt schmerzhafte Aderlässe bedeutete. Obwohl sich alle wesentlichen christlichen Kirchen »neu anfangen« angeschlossen hätten, würden sie nur 12 Prozent der weitgehend entkirchlichten Bevölkerung vertreten. Am Rande der Tagung wurden konkrete Hilfestellungen aus dem Nagoldtal nach Gera vereinbart.
Im Städtchen Bad Gandersheim mit 8000 Einwohnern ist die kirchliche Ausgangssituation günstiger, doch täten sich hier die offiziellen katholischen Vertreter schwer, »neu anfangen« für 2002 in Angriff zu nehmen.
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Über die Erfahrungen des Schulungs- und Weiterarbeits-Ausschusses sprach Peter Brenner.
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Gegenteiliges wusste Hans Zinnow aus Aachen zu berichten: Dort stünden die katholischen Kirchengemeinden seit längerem in den Startlöchern und die Evangelischen würden scheuen.
Diese Scheu war den Tagungsteilnehmern schwer nachvollziehbar, die sich bis zu Ihrer Abreise am Samstag Mittag ein eindrückliches und überzeugendes Bild von einem bewährten und erstaunlich erfolgreichen Projekt verschafft hatten.
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